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Instant Messaging und die IPTAM PBX


Übersicht Instant Messaging

Bei Instant Messaging handelt es sich um eine Kommunikationsform, bei der (Text-)Nachrichten zwischen Teilnehmern des Instant Messaging Netzwerkes direkt (d.h. Im Push-Verfahren) ausgetauscht werden. Die Teilnehmer verwenden entsprechende Client-Programme, um den Dienst zu nutzen. Die Benutzer organisieren die übrigen Teilnehmer, mit denen sie Nachrichten austauschen möchten in Kontaktlisten. Die Client-Programme zeigen üblicherweise Präsenz-Informationen der Kontakte an, so dass vor dem Versenden einer Textnachricht festgestellt werden kann, ob der Teilnehmer verfügbar ist oder ggf. nicht gestört werden möchte. Es gibt diverse offene und geschlossene Instant Messaging Plattformen. Zu den bekannteren offenen Kommunikationsprotokollen für Instant Messaging zählt das früher „Jabber“ genannte XMPPExtensible Messaging and Presence Protocol
. Die IPTAM® PBX enthält einen integrierten Server für XMPP, so dass Nutzer der Telefonanlage auch die Möglichkeit zu einem Text-Chat erhalten. Daneben gibt es weitere interessante Nutzungsmöglichkeiten.

Übersicht XMPP

XMPP setzt auf einer verteilten Infrastruktur ähnlich dem der E-Mail auf. Anwender sind an einem Server angemeldet und verfügen über eine Adresse ähnlich einer E-Mail Adresse. Eine Nachricht, die von einem Anwender an einen anderen geschickt wird, gelangt zunächst zum Server des sendenden Anwenders. Dieser prüft, ob das Ziel am gleichen Server erreichbar ist. In diesem Fall wird die Nachricht an diesen Teilnehmer gesendet oder, wenn der Anwender gerade nicht angemeldet ist, gespeichertDas Speichern der Nachrichten für nicht angemeldete Anwender ist optional und kann auch im Umfang eingeschränkt sein.
. Ist die Nachricht für einen Anwender eines anderen Servers, so sendet der Ursprungsserver die Meldung an den Zielserver, der sie dann an den Anwender übergibt (oder speichert). Neben einem Nachrichtenaustausch zwischen zwei Anwendern gibt es auch die Möglichkeit Konferenzen zwischen Teilnehmern (Multi-User Chat) durchzuführen. Die Kommunikation zwischen Client und Server kann dabei über TLS verschlüsselt werden.

Adressen und Nachrichtenversand

Die Adressen im XMPP werden als „JIDJabber Identitfier, Jabber ID
“ bezeichnet. Ihr genereller Aufbau in der Form node@domain/ressource sieht einer E-Mailadresse sehr ähnlich.
  • Der erste Teil „node“ gibt den Benutzernamen an. Der Benutzername muss innerhalb eines Servers bzw. innerhalb einer Domain eindeutig sein.
  • Hinter dem @ folgt die Domain. Hier kann ein vollständiger Rechnername in der Form host.domain.tldz.B. chat.iptam.com
    stehen oder bei passender DNS-Konfiguration auch die Domäne in der Form domain.tldz.B. iptam.com
    . Bei rein lokal und isoliert betriebenen XMPP-Servern kann auch nur ein Name in der Form „host“ (also ohne Domänen-Anteil) verwendet werden.
  • Die Ressource ist optional und dient der Unterscheidung unterschiedlicher Clients eines Anwenders.

Das Konzept der Ressource erlaubt es einem Anwender mit mehreren Clients angemeldet zu sein. Jede Ressource verfügt über eine vom Client vorgegebene Priorität. Nachrichten für einen Anwender werden vom Server an den Client geschickt, dessen Ressource über die höchste Priorität verfügt, es sei denn die Nachricht wurde vom Sender explizit an eine Ressource adressiert.

Wenn Anwender Hans Mustermann am Server host.example.com mit dem Benutzernamen „hans“ mit einem Client auf seinem Desktop-Rechner die Ressource „work“ nutzt und auf dem Smartphone die Ressource „mobil“ verwendet, verfügt er über die Adressen:
  • hans@host.example.com
  • hans@host.example.com/work
  • hans@host.example.com/mobil
Nachrichten an die erste genannte Adresse werden vom Server an denjenigen Client mit der höheren Priorität geschickt. Wenn Herr Mustermann nach dem Verlassen seines Büros die Priorität seines Clients auf dem Smartphone höher setzt, werden ihn Nachrichten auf diesem Gerät erreichen.

Präsenz-Informationen

Die Anwender einer Instant Messaging Plattform organisieren Teilnehmer in Kontaktlisten. Die Aufnahme in die Liste wird üblicherweise wechselseitig bestätigt. Anwender, die in der Kontaktliste eingetragen sind, erscheinen dort mit ihrem aktuellen Präsenz-Status. So kann man vor Senden einer Nachricht erkennen, ob der gewünschte Teilnehmer angemeldet und aufnahmebereit ist. Neben feststehenden Stati wie „angemeldet“, „Bitte nicht stören“, „abgemeldet“ oder „nicht anwesend“ gibt es Möglichkeit einen freien Text als Status-Meldung zu veröffentlichen. Hier kann z.B. ein Text wie „bis 15 Uhr im Meeting“ eingetragen werden. Die Kontakte eines Anwenders sehen dann neben dem eigentlichen Status auch diesen Text.

Instant Messaging mit der IPTAM® PBX

Die IPTAM® PBX enthält einen XMPP-Server, der die Kommunikationsmöglichkeiten der Anwender bedeutend erweitern kann. Der Server basiert auf der Open Source Software „Jabberd2“. Wenn Sie in der IPTAM® PBX ein Zertifikat für die Verschlüsselung installiert haben, bietet der Server über die Option „STARTTLS“ die verschlüsselte Kommunikation an.

Wenn der Server aktiviert ist, verfügt jeder Anwender der IPTAM® PBX über ein Benutzerkonto am integrierten XMPP-Server. Für jeden Anwender wird eine Ressource „phone“ zur Verfügung gestellt, die nicht dem Nachrichten-Austausch dient, sondern ausschließlich die Präsenz-Informationen des Telefons widerspiegelt. Jeder Anwender kann sich mit einem XMPP-Client an dem integrierten Server anmelden. Anwender können sich dann in Kontaktlisten organisieren und sich Nachrichten zuschicken sowie Chat-Räume besuchen und so Text-basierte Konferenzen durchführen.

Die Ressource „phone“ zeigt in den Kontaktlisten den Telefonstatus an. So kann ein Anwender sehen, ob ein anderer Teilnehmer
  • angemeldet ist
  • telefoniert
  • nicht gestört werden möchte
  • wahrscheinlich nicht am Platz istEin verpasster Anruf aktiviert diesen Zustand, ein geführtes Telefonat beendet ihn wieder
  • nicht am Platz istEine permanente Rufumleitung ist aktiv.
    oder
  • abgemeldet ist.
Es besteht die Möglichkeit eine Rufumleitung in der IPTAM® PBX zu hinterlegen, die aktiv wird, wenn keine andere Umleitung existiert und der Status im XMPP nicht „online“ ist. Auf diese Weise kann z.B. der XMPP-Client durch Auslösen des Bildschirmschoners den Status auf „abwesend“ wechseln und damit die Umleitung z.B. auf das Mobiltelefon aktivieren. Wenn der Client wieder „online“ signalisiert, ist die Umleitung automatisch wieder deaktiviert. Neben dieser Umleitung können Anwender über ihre persönlichen Einstellungen in der IPTAM® PBX das Passwort ändern und offene Kontaktanfragen bestätigen (Siehe Anwenderhandbuch).

Schritte zur Konfiguration: